Warum Brücken? Warum Schlag? Warum Worte?
Ich liebe Brücken. Sie sind für mich das schönste Symbol für Verständigung und Verständnis. Sie überwinden Schluchten und Abgründe, und sie bringen Menschen zueinander. Brücken stehen für alles, was verbindet, als manifeste Bauwerke – und außerdem metaphorisch. Wer jemandem entgegen kommen will, baut ihm eine Brücke. Wenn wir uns etwas merken möchten, brauchen wir eine Eselsbrücke. Wer im Englischen Brücken verbrennt, verwehrt sich selbst die Möglichkeit, jemals zurückzukehren und bricht alle Verbindungen ab. Eine Brücke bringt dich sicher und trockenen Fußes über unwegbares Land, sie holt dich dort ab, wo du stehst und bringt dich an den Punkt, von dem aus du deine Reise fortsetzen kannst. Brücken schaffen Zusammenhänge und Wege, anstatt Grenzen zu ziehen.
Auch eine Brücke kann man schlagen – dann baut man sie, und prügelt nicht etwa auf sie ein. Ein Schlag ist ein Kraftimpuls, der in vielen Kontexten auftritt, die nicht alle gewaltsam sind. Glockenschlag. Schlaghosen. Taubenschlag. Schlagsahne. Aber auch: „Wir sind vom gleichen Schlag.“ Der Schlag schlägt die Brücke vom Brückenschlag zum Schlagwort. Und so ist er selbst ein verbindendes Element auf meinem Blog.
Die Brücke zu den Worten schlug sich mir denkbar früh. Sprache, dieses seltsame, vielschichtige, wandelbare Ding, dieser unerschöpfliche Quell der Inspiration und Kreativität, hat es mir schon als kleines Mädchen angetan. Was haben die Menschen nicht schon alles Wundervolles und Schreckliches mit ihr angestellt! Es gibt einzelne Wörter, in die ich verliebt bin, weil sie ganze Welten in sich tragen. Sprache ist die Brücke zwischen mir und anderen Menschen. Wenn sie mir noch fremd ist, ist sie auch die Brücke zu einer anderen Kultur, wenn ich sie erlerne.Sie ist mein Zugang zur Welt, sie ist mein Zugang zu mir selbst im Schreiben.
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