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Brückenschläge und Schlagworte

Kategorie: Gedanken (Seite 2 von 2)

Reisen heilt

Fernweh ist Teil meiner Persönlichkeit. Ich habe mich längst daran gewöhnt. Die Welt birgt einfach zu viele zauberhafte Wunder, um sich nicht danach zu sehnen, sie alle zu entdecken. Ich bin von Natur aus neugierig und wissensdurstig. Dass ich reiselustig bin, ist ein Nebenprodukt davon – genau wie meine Freude am Lesen. Meine Sehnsucht nach der Ferne ist die gleiche wie die nach Geschichten. Mich dürstet nach Erfahrungen. Ob ich sie in einem fremden Land oder vor der Haustür, in einem Buch oder im wahren Leben sammle, ist zweitrangig.

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Beste Freundinnen

Meine beste Freundin im Kindergarten hieß Lea. Lea hatte krause Locken und eine kleine Schwester, die erst langweilig war, weil sie immer schlief und dann nervte, weil sie immer durch das Kinderzimmer krabbelte. In der Grundschule war meine beste Freundin Aiko. Sie kam aus Japan und wir haben uns in der zweiten Klasse gestritten, weil sie immer meine Bilder in Kunst abgemalt hat und nie eigene Ideen hatte. In der dritten Klasse wurde Paulina meine beste Freundin. Sie war klein und zerbrechlich und schenkte mir zum Abschied in der Grundschule eine selbstgebastelte Muschelkette.

Von keiner der drei habe ich heute eine Telephonnummer, Emailadresse oder auch nur den Facebookkontakt.

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Ungeliebte alte Freunde

Mich besuchen dieser Tage ein paar alte Freunde. Wir kennen uns schon sehr lange, deshalb können wir uns gegenseitig nichts vormachen. Ich weiß, wie sie ticken, und sie wissen, wie ich ticke. Vor allem wissen sie, wie sie mich auf die Palme bringen und so richtig fertig machen können – wie es nur die vermögen, die uns am allernächsten stehen. Ich habe sie übrigens nicht eingeladen. Sie haben sich einfach so auf meinem Sofa breit gemacht.

Gute alte Selbstzweifel.

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Weg von hier

Wenn die Dinge über mir zusammenschlagen und mich unter sich begraben; wenn ich in einem Konflikt mit geliebten Menschen stecke und dem Problem mit meinen gewohnten analytischen Gedankenwälzereien nicht beikommen kann; wenn ich wieder wegen geringster Kleinigkeiten anfange zu heulen und nicht verstehe, warum; wenn ich anfange, mich selbst nicht besonders leiden zu können, dann ist mein Impuls immer der, wegzufahren. Am besten an einen Ort, den ich nicht kenne und mit nichts verbinde. Nur raus. Weg von hier.

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Die Suche

Das Leben besteht zu einem großen Teil aus einer Suche. Nach dem richtigen Job, der richtigen Wohnung, dem richtigen Partner, oder schlicht (und dabei ist dies das komplizierteste!) nach dem Glück. Manchmal auch nur nach einer Situation, in der man ohne Schmerz existieren kann. Die Ansprüche an das, was man finden möchte, können wahnsinnig tief sinken, wenn man nur lange genug nichts gefunden hat. Aber ich glaube, vorbei ist das Leben erst, wenn man aufhört, zu suchen.

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Heimat auf Zeit

Bald lebe ich schon vier Jahre in der großen Stadt. Außer in der Stadt, in der ich aufgewachsen und zur Schule gegangen bin, habe ich noch nirgends so lange gelebt. Auslandsaufenthalte, Studienortswechsel und Reisen haben mein Leben zerrissen und auf das Zauberhafteste wieder zusammengesetzt zu einem bunten Flickenteppich unterschiedlicher Heimaten auf Zeit. Sie sind alle Teil meines Lebens, keine wil ich missen. Und doch muss ich gestehen, dass sie mit jedem Umzug schwerer zu beantworten war, die Frage danach, wo ich eigentlich hingehöre.

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